Sagen Sie jetzt nichts …
… Herr Halle! Markus Halle ist ein begeisterter, extrem engagierter Segler. Aber er hat ein Handicap. Er kann nicht hören. Dabei ist Kommunikation an Bord doch so wichtig. Kein Problem, meint Halle. Es braucht nur eine andere Sprache. Zusammen mit dem Verein für Sozialpädagogisches Segeln (VSS) in Radolfzell und der Ausgründung der Universität Konstanz entwickelte er die Gebärden für so schwierige Segel-Fachvokabeln wie “Patenthalse” und “Kielschwein”. So sieht die – dreiteilige – Gebärde für “Großbaum” aus:
Er gibt Segelgrundkurse – nicht nur für Gehörlose. Eine Gebärdensprache-Dolmetscherin an Bord übersetzt dann für Hörende. Sein großes Ziel ist es, die Segel-Lehrlizenz zu erhalten. Und bei der zweiten Segel-Gehörlosen-Weltmeisterschaft in diesem Jahr vor der Türkei mit einem starken Team anzutreten. In vielen Ländern wird der Segelsport gerade mit Gehörlosen wesentlich organisierter betrieben, ist Markus Halles Ansicht.
Eines ist sicher: An Bord von Yachten mit Gehörlosen in der Crew wird nicht – was ohnehin unnötig und meist kontraproduktiv ist – herumgeschrien! Gute Absprachen und Kommunikation auf Sicht wird hingegen stark praktiziert – könnte auch manche Crew mit Hörenden vertragen. Die entwickelten Segel-Gebärden sind nun in einer App vereint, die sie als kleine Videos an Bord verdeutlichen. Markus Halle bietet selbst Segelkurse und Törns an. Noch ein Beispiel in Bildern: Klar zur Wende!
Die Reportage dazu erschien im Magazin Yacht.